"Das ist ein interessantes Jahr": das Sappi Q&A
Sarah Price, Sappi Europe Sustainability Director, die diesjährige Vorsitzende der 4evergreen-Allianz, setzt sich mit Marco Eikelenboom, CEO von Sappi und Cepi-Vorsitzendem, zusammen, um Fragen zu beantworten, wie man die Branche durch turbulente Zeiten navigieren kann.
Was sind die wichtigsten Themen, mit denen 4evergreen und Cepi im kommenden Jahr konfrontiert sind – und wie soll Ihre Organisation diese angehen?
Sarah
Dies ist ein interessantes Jahr für die 4evergreen-Allianz, in dem die Mitglieder intensiv daran arbeiten, unsere Toolbox an Ergebnissen zu vervollständigen und den Fortschritt in Richtung einer vollständigen Kreislaufwirtschaft von faserbasierten Verpackungen zu beschleunigen. Da die ersten Versionen unserer 4evergreen-Richtlinien und -Ergebnisse bereits vorliegen, weiten wir unsere Reichweite aus, um das Bewusstsein und die Akzeptanz bei allen Stakeholdern zu steigern.
Im vergangenen Jahr vereinbarte die Allianz eine weitere zweijährige Projektverlängerung und verabschiedete die strategischen Empfehlungen, was wir auf dem Weg zu unserem Mandat von 90 % Recyclingquote für faserbasierte Verpackungen bis 2030 noch erreichen wollen. Ich bin hier, um die Allianz in diese nächste Phase zu führen.
Marco
Das Bestreben, Netto-Null-Ziele zu erreichen, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und zu einer ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltigen Entwicklung beizutragen, sind komplexe und kolossale Herausforderungen. Sie verlangen nach einem hocheffizienten, kostengünstigen und nachhaltigen Produktionssystem. Gleichzeitig müssen wir ein breiteres Bewusstsein für das Potenzial einer Industrie für biobasierte erneuerbare Lösungen schaffen.
Die Umsetzung von Regulierungen wie dem Green Deal der EU in konkrete Maßnahmen ist das, was Cepi anstrebt.
Deshalb sind Initiativen wie die Antwerpener Erklärung für einen europäischen Industriedeal so wichtig – Cepi ist einer der Hauptunterzeichner dieser Erklärung, um den Grünen Deal der EU so zu ergänzen, dass eine wettbewerbsfähige und widerstandsfähige Industrie in Europa gefördert wird. Es war für mich ein echtes Privileg, eine derjenigen zu sein, die die Erklärung der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen letzten Monat in Belgien vorzustellen. Wir brauchen aktivere, energischere Initiativen wie diese, die Koalition "Circular Choices" und die "4evergreen Alliance".
Wie sehen Sie Ihre eigene Rolle als Vorsitzende bei der Verfolgung der Prioritäten Ihrer Organisation?
Sarah
Wertschöpfungsketten-Kooperationen wie 4evergreen sind nur dann erfolgreich, wenn jede Mitgliedsorganisation ihre Expertise und ihr Engagement einbringt. Sappi ist, wie einige andere, von Anfang an, im Jahr 2019, stark an 4evergreen beteiligt, und wir haben Experten für die meisten Arbeitsabläufe. Ich sehe meine Rolle als Vorsitzende darin, eine klare und konsistente Führung zu bieten, um die großartige Dynamik, die wir haben, fortzusetzen – mit Mitgliedern, die wirklich engagiert sind und einen aktiven Beitrag leisten. Darüber hinaus kann ich dank meiner Nachhaltigkeitserfahrung, die über die Kreislaufwirtschaft und die Verpackungsbranche von 4evergreen hinausgeht, eine strategische und ganzheitliche Perspektive einbringen.
Marco
Vor dem Hintergrund des derzeit herausfordernden Rechtsrahmens wird es von entscheidender Bedeutung sein, die Fortschritte im Auge zu behalten und die breitere Cepi-Gemeinschaft dabei zu unterstützen, ein einheitliches Verständnis von Themen wie der Europäischen Entwaldungsverordnung (EUDR) und der Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) zu haben. Es ist wichtig, dass jeder, der über spezifische Themen sprechen möchte, die Möglichkeit dazu hat. Für mich geht es neben meiner Tätigkeit als Sprecher von Cepi und dem Treffen wichtiger Entscheidungen darum, ein besseres Bewusstsein für die Beiträge zu schaffen, die die Branche bereits leistet, sowie für das Innovationspotenzial, das oft unterschätzt wird.
Was macht dies zu einer entscheidenden Zeit für eine weitsichtige Führung in unserer Branche?
Sarah
Da die Fertigstellung von PPWR in Kürze erwartet wird, ist dies eine kritische Zeit für den faserbasierten Verpackungssektor in Europa. Wenn diese Zeiten der regulatorischen Unsicherheit mit der Dringlichkeit des Übergangs auf Systemebene zu einer stärkeren, kreislauforientierten und nachhaltigeren Wirtschaft kombiniert werden, ist es absolut unerlässlich, dass die Wertschöpfungskette gut kommuniziert und zusammenarbeitet.
Marco
Die Fähigkeit, sich eine Zukunft für unsere faserbasierte Industrie vorzustellen und zu artikulieren, die sowohl wirkungsvoll als auch machbar ist, sind wesentliche Eigenschaften für den Vorsitz von Cepi. Die Zukunft ist nicht optional, und es besteht die klare Notwendigkeit, in einer für unsere Branche entscheidenden Zeit weitsichtig zu sein.
Wie werden Sie Ihre neue Rolle mit Ihren Aufgaben bei Sappi verbinden – und wie können sich die beiden Rollen ergänzen?
Sarah
Meine Rolle als 4evergreen Chair passt gut zu meiner Rolle als Sustainability Director von Sappi Europe. Die Zusammenarbeit und Partnerschaft mit externen Stakeholdern ist ein Schlüsselelement des Nachhaltigkeitsengagements von Sappi. Es gibt so viele Aspekte der Nachhaltigkeit, die wir als einzelne Unternehmen einfach nicht angehen können. Durch die Zusammenarbeit im Verbund können wir die erforderlichen Veränderungen auf Systemebene am besten erreichen – und für die Kreislaufwirtschaft von faserbasierten Verpackungen kommt 4evergreen ins Spiel.
Marco
Ich bin bereits seit einigen Jahren bei Cepi tätig, und es ist eine aufregende Zeit, diese Herausforderung anzunehmen und mit Branchenkollegen zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig muss ich darauf achten, Zeit und Ressourcen richtig aufzuteilen, da sowohl für Cepi als auch für Sappi viel auf dem Spiel steht. Wichtig ist, dass mir beide Rollen schon jetzt viel Energie geben – und mich antreiben werden, nach neuen Möglichkeiten und Lösungen für die Branche zu suchen.
